Donnerstag, 13. März 2008

China Restaurant & Siemens

Guten morgen Deutschland,

da war ich doch gestern ein wenig überrascht als ich draußen beim Rauchen auf deutsch angesprochen wurde. Einer der indischen Übersetzer sprach mich an und wir redet eine Weile. Ist interessant zu hören wie Inder das Wort "Erderwärmung" aussprechen. Ich mußte dreimal nachfragen bis ich es verstanden habe. :-)

Es gab natürlich wieder eine Einladung in die Darjeeling Lounge im Hotel, wo ich auch wieder Natalie traf die ich natürlich direkt nach der "Indian Tobacco Company" fragte. Ihre Antwort war wie aus dem Lehrbuch: "But we are working in Hotels, papers, food and many other things also."

Ich sprach einen Engländer an der neben meinem bequemen Ledersessel rauchte und mich dann fragte ob ich aus Deutschland oder den Niederlanden käme. Nun, meine Familie kommt aus den Niederlanden aber ich selbst aus Deutschland, was sollte ich antworten ;-)
Wir hatten ein wenig Small talk und ich setzte mich zu ihnen an den Tisch.. Sie arbeiten für Siemens und coachen ebenfalls Inder hier. Mit dem Unterschied, sie werden im Juni diesen Jahres aufgrund des offshorings und ihrer coaching Arbeit hier arbeitslos. Wie deprimierend muß es sein Inder einzuarbeiten die den eigenen Job übernehmen werden?
Sie waren gerade im Aufbruch um in einem China Restaurant etwas zu essen und fragten ob ich nicht mitkommen wolle. Why not!

Wir fuhren mit einem der Fahrer von Siemens und landeten direkt neben dem Indian museum. Von oben betrachtet ist zu erkennen wie groß das museum ist und direkt in dem nächst oberen Gebäude liegt das im klassisch altem englischen Stil eingerichtete Restaurant. Dort wurde mitten in der Nacht die Straße aufgerissen. Um diese Uhrzeit zu arbeiten ist normal hier da es tagsüber dafür zu warm ist. Im Sommer wird dies nur so gehandhabt. Schön wenn die Wohnung genau dort liegt, da hat man bestimmt eine entspannte Nacht.
Ich habe die Photos ohne Blitz gemacht, denn Inder mögen es nicht, erst Recht nicht die Armen, wenn sie fotografiert werden.

Nun, ich warte noch auf eine Erlaubnis von den Engländern, daß ich ihre Photos hier veröffentlichen darf. Mag es nicht sie einfach so in den Blog zu stellen. Ich hätte es von mir auch nicht gerne, so ungefragt.
Einen Tag später habe ich von allen die Erlaubnis erhalten.

Das Essen war sehr lecker und wir haben dabei Sinn und Unsinn von unserer Arbeit hier diskutiert. Nun, ich sollte vielleicht nicht mehr darüber schreiben ;-)
Als ich auf die Toilette ging vergaß ich, daß es eine Unisex Toilette ist und diese auf jeden abzuschließen ist. Denn Mann weiß nicht, wer als nächstes hereinkommt, was mir natürlich passiert ist. :-)
Das Essen war excellent, ich wählte für mich nur eine Hauptspeise und die reichte mir auch völlig. Aber wenigstens war es mal wieder eine komplette Mahlzeit.
Die Rechnung teilten wir einfach durch alle und mit 1200 INR war es angenehm günstig.
Ich wunderte mich allerdings, die Engländer haben als Standardspesensatz 10 EUR mehr als ich, also 34 EUR.

Nach dem Essen haben wir die netten Kellner fotografiert und aus welchem Grund auch immer wollte der Mittlere mit mir zusammen mit seinem Handy fotografiert werden.
Nun, ich weiß daß ich ein verdammt gut aussehender Mann bin, aber ich hoffe, ich lande nicht als Hintergrundbild auf dem Handy eines Mannes.

:-)

Nun, genug der Selbstbeweihräucherung, bei einer Zigarette an der Bar, alle anderen waren nämlich Nichtraucher, habe ich mit einem Engländer (Leider waren es zuviele Namen die ich mir merken mußte) auch über das Kastensystem hier gesprochen. Es gibt sie noch, nicht mehr so wie früher, aber die Jobs werden meistens noch nach den Kasten vergeben. Zum Beispiel im Hotel, da gibt es die an der Rezeption, mittlere Kaste und da gibt es die, die putzen und wischen, untere Kasten. Sie sind gewohnt nicht beachtet zu werden und nun erklärt es sich für mich auch wenn ich sie grüße oder mich bedanke wenn sie Platz machen. Diese Aufmerksamkeit kennen sie nicht. Ich werde aber versuchen hier noch mehr darüber herauszufinden.
Er war auch schon in Mumbai und da fragte ich direkt nach ob es stimmt, was mein Fahrer mir erzählte. In Kolkata lebt reich und arm zusammen, in Mumbai nicht.
Er bestätigte es mir. Als er dort war und mit seinen indischen Kollegen zusammen ein Restaurant besuchte sagten sie ihm, bis gleich. Er wunderte sich als sie links am Eingang durch eine andere Tür als er das Restaurant betraten, sie sind Inder. Zwar trafen sie sich innerhalb des Restaurant wieder, aber es waren getrennte Türen. Und dies zieht sich anscheinend durch ganz Mumbai.

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