Dienstag, 21. September 2010

Ende des Ganesha Festes – André’s Geburtsag

Auch heute morgen wurde ich wieder von dem netten Service Personal nach Rührei gefragt, doch ich lehnte dankend ab.
Mein Papiertaschentuch Vorrat neigt sich dem Ende, daher fragte ich im Büro Rajashri, wo ich Taschentücher kaufen könnte. Ihre Antwort verwirrte mich zuerst, im Kleidungsladen. Dann erweiterte ich meine Anfrage um Papier und dann verstand sie, was
ich überhaupt meinte. Um die Ecke wäre eine kleine Drogerie, in der gestern auch schon Jürgen war, dort könnte man so etwas kaufen.
Eine Packung wurde mir von Chitra gebracht, als eine Art Vorzeigeexemplar. Dort steht 7 Rupien (0,12 EUR) drauf, ich bin gespannt was ich zahlen werde. Da Inder eigentlich keine Taschentücher benutzen sind diese auch mehr eine Art Kosmetiktücher, eben sehr dünn.

Heute ist das Ende des 11-tätigen Ganesha Festivals.
Daher ist Morgen, Mittwoch den 22.09.2010, in Indien ein gesetzlicher Feiertag, doch die meisten unser indischen Kollegen werden wahrscheinlich arbeiten müssen. Der Kunde und unser indisches und europäisches Mangament kennt aufgrund der Projektlage leider keine indischen Feiertage.
Aufgrund des Festival erreichte uns heute dann auch eine Mail von dem „Pune Transport Committee“, daß die großen Hauptstraßen aufgrund der Prozessionen heute und morgen gesperrt sein werden.
Ich wünsche unseren indischen Kollegen morgen viel Spaß auf dem Weg zur Arbeit, wenn sie denn kommen.

Um 16 Uhr wurde es draußen mehr und mehr dunkel, die Luft draußen, außerhalb des klimatisierten Bürogebäudes, war schon den ganzen Nachmittag extrem schwül und für mich verdammt unangenehm zu ertragen.
Und dann krachte es so richtig los, Donner und Blitz waren bis zu unserem kleinen fensterlosen Büro zu hören. Es war ein sehr heftiger Niederschlag der vor unserem Büro alles direkt in eine kleine Matschlandschaft verwandelte. Mit einem Regenschirm konnte ich draußen rauchen und doch wurde meine Hose und Schuhe durchnäßt.
Leider sah es erst so aus als wenn es nicht mehr aufhören würde. Sehr schade für das Festival heute abend. Auf jeden Fall habe ich es für mich schon einmal abgehakt, denn der Vorort wird eine Schlammwüste sein. Dafür habe ich natürlich nicht die richtigen Schuhe dabei und darauf habe ich auch wirklich keine Lust.


Als Jürgen und ich von der Arbeit ins Hotel zurückkamen hörten wir schon den Krach. Ich öffnete das Fenster meines Zimmers und dort war auf der Kreuzung schon der kleine Wahnsinn los. Denn normalerweise geht es vor dem Hotel, also rechts die Straße entlang, in die City von Pune. Aber dort ist ja alles gesperrt. Der Stau ist jetzt schon gut zu erkennen.
Jürgen und ich trafen uns direkt wieder in der Lobby und folgten einfach nur dem Lärm der bis in unsere Zimmer zu sehr deutlich wahrzunehmen war.
Dies war der Grund.


Zu der für uns völlig chaotisch klingenden Trommeln (ich bin der Meinung, es ist chaotisch und hat keinen klar definierten Rhythmus) tanzten die Menschen und verteilten die Farben.


Nur dieser arme, aber wahrscheinlich stolze Kerl, durfte nicht aktiv mitfeiern. Er hielt standhaft die Ganesha Figur auf dem „Festwagen“.


Wir saßen draußen im Restaurant und irgendwann zogen die Musiker weiter.
Naja, ca. 20 m und standen nun direkt vor unserem Hotel. Schade daß ich hier keine MP3 files hochladen kann. Jürgen und ich haben den Sound auf den Handy aufgenommen. Die Donnerschläge, die regelmäßg erklangen, wirkten mehr wie Kanonenbeschuß und waren schon extrem heftig. Sowohl in ihrer Druckwelle, als auch in ihrer Lautstärke.
Sowas gibt es bei uns nicht offiziell zu kaufen.


Mit der Weile zogen die Musiker dann weiter in Richtung des Vorortes von Pune wo ein Teil der Bühnen stand. Also es wurde mehr und mehr für meine Ohren angenehmer.
Ist FreeJazz eigentlich heilbar? Nein.

Abends auf dem Zimmer beobachtete ich das Chaos vor unserem Hotel.
Eigentlich sind die Fenster in unserem Hotel nicht zu öffnen. Ich habe mich erkundigt und ich kann natürlich den Houseservice fragen, er hat einen Schlüssel und würde dies tun. Aber um diese Uhrzeit? Und wie und wann werden sie wieder verschlossen?
Hey, ich habe ein Schweizer Taschenmesser dabei und ihr glaubt es kaum, den 4-Kant kann ich mit diesem seltsamen Tool öffnen. Keine Ahnung wofür man es eigentliche braucht (was schon peinlich ist wenn ich so ein Taschenmesser besitze). Ich vermute zum Angeln, oder? Ich kann es mir auch zum Spleißen von Draht vorstellen. Wer hat eine Idee?

Auf jeden Fall war vor dem Hotel noch einiges an Verkehr unterwegs und ich war froh, daß ich das Fenster wieder schließen konnte.


Nun sitze hier, schreibe diesen Blog und warte auf ein „Okay“ von Annika, daß Skype bei Ihnen gestartet ist. Denn heute hat mein sehr guter Freund André Geburtstag und es gibt eine kleine Überraschungsparty.
Tanja ist auch dort, natürlich möchte ich sie und auch meine kleine Patentochter Fé sehen. Nun ist es 18:45 und ich warte noch mal ein wenig.
Während ich dies schreibe kommt die SMS.
Juhu, nun ist es soweit.
Es war so schön meine Süße wiederzusehen und erst recht fand ich es total super, daß mich Fé auf dem Monitor erkannt hat.
„Da ist der Dirk“

Ach, und natürlich, t´schuldigung, das Feierkind ist natürlich der André. Er freute sich sehr mich zu sehen, mich zu sprechen.
Für mich war es sehr schön ihn wiederzusehen, mit ihm zu quatschen, mit ihm ein wenig zu lachen und ich freue mich wenn ich ihn wieder freundschaftlich umarmen kann um Spaß mit ihm zu haben.
Da waren soviele Leute vor der Kamera die sich freuten mich zu sehen, ich freue mich auch wenn ich wieder in Ratingen bin und allen persönlich „Hallo“ sagen kann.
Danke für eure Grüße.

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