Mittwoch, 29. September 2010

Essen mit unserem Pune Testteam und der Regen kommt

Heute nehme ich mal die Kamera mit ins Büro und gebe sie auch offiziell unten ab. Da in unseren Büros auch für Banken gearbeitet wird sind Kameras natürlich verboten. Wegen den Kamerahandys habe ich einfach nicht nachgefragt. Die hat hier jeder
Vor unserem Büro ist ein kleiner Verkaufsstand.


Dieser verkauft Tee, Süßigkeiten aber auch Zigaretten. Ausgerechnet an solch einem, in meinen Augen, armseligen Stand, bezahle ich für die Filterzigaretten „Wills Classic white“ (20 Stück in einer Packung, meine bevorzugte Filterzigaretten) den aufgedruckten Preis von 100 Rupien (ca. 1,72 EUR). Bei dem festinstallierten Stand, in einer Art Container, neben unserem Büro nimmt man mir einfach 110 Rupien ab und in Pune City habe ich an einem ähnlich armselig wirkenden Stand an einer Ecke tatsächlich 120 Rupien (2,07 EUR) bezahlt. Verhandeln ist dort meistens sinnlos. Sie wissen, daß Du es willst und das Geld hast.

Heute ist ein gemeinsames Mittagessen mit dem gesamten Team, welches für unsere Firma hier unten arbeitet, angesetzt. Dafür kam auch Suprana (Abteilungsleiterin) und Rehka (Gruppenleiterin) aus Mumbai angereist.
Das Mittagessen findet im

ST LAURN SUITES , Admiralty restaurant,
220, Rajiv Gandhi Infotech Park, Phase I,
Hinjewadi, Pune -411057, India.

statt. Im Internet sieht es ziemlich edel aus.
Das Restaurant / Hotel liegt vielleicht 10 min Fußweg (bei der Hitze kann ich nur langsam gehen, was mich persönlich nervt) weg. Also ca. 20 min vom Büro entfernt, wenn überhaupt. Dennoch fahren alle mit ihren Motorrädern, wir werden allerdings mit einem Auto gefahren, zusammen mit Suprana und Rehka.
Eigentlich sollten es heute 31 Grad werden und stark regnen. Die 31 Grad halte ich für untertrieben, es ist richtig heiß und Regen ist auch keiner in Sicht. Ein erbarmungloser blauer Himmel ermöglicht der der Sonne freie Sicht auf die staubige Erde.
Und zu allem unserem überraschtem Glück findet das Essen auch noch in einem an den Seiten offenen Saal statt. Ach ist das herrlich warm.


Links sehr Ihr Rajashri sitzend und rechts von ihr Sudhir, beide Testmanager für unsere Projekte.

An diesen niedrigen Tischen wurden uns die Vorspeisen serviert. Vegetarische Suppe, die für mich mehr nach heißem Wasser schmeckte, längliche frittierte Kartoffelstücke, aber keine Pommes, und leckeres Hühnchen. Alles in allem gut.


Für den Hauptgang wechselten wir dann die Tische. Denn diese waren zu niedrig.

Ein Bild ohne Arun


und eines mit Arun


Findet den Fehler ;-)
Es gab einen ziemlich bekannten Nachtisch, Jalebi und Kuchen, der sehr lecker war.
Das Jalebi sollten wir unbedingt probieren, denn niemand kann ihn zubereiten. Es ist aus Mehl, Gries, Joghurt, Safranfäden, Zucker, Rosenwasser usw. (Rezept findet ihr hier)u nd erinnert vom Aussehen her an lange zusammengelegte Zuckerstangen.

Wir probierten es und es war ziemlich süß und erinnerte mich tatsächlich ein wenig an warme Zuckerstangen, mit einem Honiggeschmack dazu. Es entbrannte eine Diskussion ob es immer so süß wäre, in welchen Gegenden es nicht so süß wäre und ob es im Süden von Indien auch so süße Speisen gibt. War amüsant dem zu folgen. Ich fragte irgendwann: Are you sure?

Vor dem Hotel stand ein Baum, allgemein bekannt als Champa (aha), der wohl laut Schild mit 85 Jahren Alter der älteste Baum des Landes ist der verpflanzt worden ist.
Ein schöner Baum, nicht sehr große aber wenn sein Alter stimmt sehr beeindruckend.

Zurück nach dem Essen rauchten wir ersteinmal eine leckere Zigarette vor dem Büro und ich nahm die Gelegenheit wahr, ein Photo von den unzähligen Motorrädern zu machen. Auf dem Schild links am Geländer steht normalerweise unser Firmenname. Da ich aber vom Managment gebeten / angewiesen wurde, nichts über unsere Firma zu schreiben habe ich ihn wegretuschiert. Sicher ist sicher. ?


Was mir schon öfters aufgefallen ist, daß Motorradhelme an den Bikes hängen, weder angekettet noch sonst wie gesichert. Dies habe ich bis jetzt nur vor dem Büro festgestellt, aber wir befinden uns auf öffentlichem Gelände. Anscheinend werden hier Helme wenig oder gar nicht geklaut. Bei uns wäre das undenkbar. Es sei denn der Helm ist uralt und in einem katstrophalen Zustand. Aber das sind diese hier nicht. Oder es wird hier generell wenig geklaut.

Heute abend hatte ich natürlich wieder indisches Essen vom Buffet. Zu dem leckeren Reis gesellte ich „Miryala Kodi“ (Chicken Pepper fry) und „Chappa Iguru“ (Fish Cooked With Coconut & Red chili hot Gravy). Alles sehr lecker, nur immer wieder diese kleinen Knochen im Hühnchen. Ich verstehe nicht, warum diese nicht einfach vorher abgelöst werden.
Und zudem verstehe ich erneut die Groß – und Kleinschreibung nicht. Aber das mag an der ungewöhnlichen Kreativität der Inder liegen.

Als Wolfgang kam habe ich dann noch einmal mein Zimmer verlassen und wir tranken draußen ein Gläschen Bier. Und dann kam der Regen.


Es regnete so stark, daß die Terrasse sehr schnell überschwemmt war und das Wasser uns sogar schon naß machte. Wir rückten weiter Richtung Hotelwand. Der Kellner fragte, ob wir nicht lieber reingehen wollen. Nein, wir lieben Regen und die Luft wurde so richtig schön klar. Herrlich, mal richtig durchatmen.

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